Sonntag, 9. Oktober 2011

US-Präsident Obama: "Die europäische Schuldenkrise könnte „reale Auswirkungen“ auf die amerikanische Volkswirtschaft haben"



US-Präsident Obama sagte diese Woche auf einer Pressekonferenz die angeschlagene US-Wirtschaft könne, um die weltweite Finanzkrise zu mildern, nicht ihre Importquote erhöhen und weitere Schulden machen, wie in der Vergangenheit.

On 2011/10/07, in USA-Europa, Wirtschaft/Handel, by Amerika Dienst 

Präsident Obama sagt, dass die europäische Staatsschuldenkrise die amerikanische Volkswirtschaft in Mitleidenschaft ziehen könnte, und forderte die europäischen Politiker zu „schnellem Handeln“ auf, um Griechenland und andere Länder der europäischen Währungsunion zu unterstützen, die Schwierigkeiten bei der Schuldenrückzahlung haben.

Bei einer Pressekonferenz im Weißen Haus am 6. Oktober 2011 sagte Obama, die finanzielle Unsicherheit in Europa sei aufgrund der Auswirkungen auf die internationalen Märkte „der stärkste Gegenwind, der der amerikanischen Wirtschaft entgegenweht“.

Der US-Präsident Obama zeigte sich aber auch zuversichtlich, dass führende Politiker wie die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel und der französische Präsident Nicolas Sarkozy sich der Herausforderung und der Notwendigkeit einer gemeinsamen, abgestimmten Reaktion auf die Situation bewusst sind.

„Die Probleme, die Europa heute hat, könnten sehr reale Auswirkungen auf unsere Volkswirtschaft haben, die bereits angeschlagen ist“, so Obama.

Obama Er forderte den amerikanischen Gesetzgeber dazu auf, das von ihm vorgeschlagene Gesetz für Arbeitsplätze (American Jobs Act) zu verabschieden, damit das Wirtschaftswachstum in den Vereinigten Staaten gefördert und Arbeitsplätze geschaffen würden, und man sich „vor einem weiteren Rückgang schützen kann, wenn sich die Lage in Europa verschlimmert.“

Der US-Präsident sagte, die Staatsschuldenkrise habe bereits Auswirkungen auf die amerikanische Wirtschaft, da die Welt immer stärker miteinander vernetzt sei.

Außerdem bemerkte Obama, dass die Vereinigten Staaten ihre Importe nicht erhöhen und weitere Schulden machen könnten, wie es bereits in der Vergangenheit geschehen sei, um anderen Ländern in Schwierigkeiten zu helfen, da amerikanische Familien und Unternehmen ebenso wie die Regierung derzeit selbst mit finanziellen Problemen zurechtkommen müssten.

Während der vergangenen 20 Jahre seien die Vereinigten Staaten „der Motor für weltweites Wirtschaftswachstum“ gewesen und, wenn es keinen Ausweg mehr gegeben habe, als Käufer und Importeur der letzten Zuflucht aufgetreten, so Obama.

„Wir haben unseren Volkswirtschaften Anreize geboten und amerikanische Konsumenten haben auf der ganzen Welt eingekauft. Wenn es also Probleme gab, konnte man immer sagen: „Nun, dann werden wir das an die Vereinigten Staaten verkaufen“, sagte er.

Angesichts der gegenwärtigen wirtschaftlichen Probleme in den Vereinigten Staaten werde „Europa nicht in der Lage sein, dieses Problem durch Exporte zu beheben“, sagte Obama. „Sie werden das Problem aktiv lösen müssen.“ Er drängte die führenden europäischen Politiker auf dem G20-Treffen vom 3. – 4. November 2011 in Cannes (Frankreich), „einen sehr klaren, konkreten Aktionsplan“ zu entwickeln.

Der US-Präsident sagte, er stehe in ständigem Kontakt mit Merkel und Sarkozy, und dass beide „handeln wollen, um zu verhindern, dass eine Schuldenkrise einzelner Staaten außer Kontrolle gerät oder die Eurozone auseinanderbricht“.

Aber der US-Präsident Obama räumte ein, dass sie die schwierige Aufgabe hätten, zu einer Übereinkunft zu gelangen, die von allen europäischen Parlamenten verabschiedet werden könne.

„Im vergangenen Monat habe ich gesehen, dass die führenden europäischen Politiker erkannt haben, dass die Lage dringlich ist. Sollte die Situation außer Kontrolle geraten, wäre natürlich niemand stärker betroffen als sie selbst. Daher bin ich zuversichtlich, dass sie das Problem lösen wollen.“, sagte Obama.

US-Finanzminister Timothy Geithner sagte am 5. Oktober, dass die europäischen Länder die finanziellen Ressourcen hätten, um die Schuldenkrise zu bewältigen, und dass „es nur darum geht, sie schneller und entschlossener“ anzugehen.

„Ich gehe davon aus, dass sie das tun werden, da die Konsequenzen der Alternative meines Erachtens zu kostspielig sind, um sie in Erwägung zu ziehen“, sagte er in einer Rede im Newseum in Washington.

„Europa ist sehr wichtig für uns. Wir wollen nicht, dass Europa durch eine verschleppte Krise geschwächt wird. In Europa weiß man das. Wir sind von europäischer Seite darum ersucht worden – über den [Internationalen Währungsfonds] und direkt über substanzielle Swaplinien, die wir für die Dollarfinanzierung europäischer Institutionen haben“, so Geithner.

Die europäischen Vertreter haben die Unterstützung und den Rat der Vereinigten Staaten überwiegend begrüßt, die laut Geithner manchmal „sehr eindringlich und aggressiv“ gewesen seien. Die europäischen Vertreter hätten die Welt daran erinnert, dass die Vereinigten Staaten vor eigenen wirtschaftlichen Problemen stünden.

„Niemand spürt dies stärker als wir“, so Geithner, und räumte ein, dass die amerikanische Rolle in der weltweiten Finanzkrise „unserer Glaubwürdigkeit auf der Welt enormen Schaden zugefügt“ und dazu geführt habe, dass Vertreter der US-Wirtschaftspolitik in Diskussionen mit Amtskollegen aus aller Welt „angesichts unserer Probleme eine sehr demütige Haltung“ eingenommen hätten.

Dieser Text ist ein Produkt des Büros für internationale Informationsprogramme (ICR/IIF) im US-Außenministerium.

Den Originaltext finden Sie unter:

Obama Says European Debt Crisis Could Have “Real Effect” on U.S.

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